Entsorgung
Die Inseln haben schon vor vielen Jahren viel Geld in moderne Kläranlagen investiert. Bereits 1971 wurde unsere vollbiologische Anlage in Betrieb genommen und 1993 erweitert. Sie ist auf eine Kapazität von 50.000 EinwohnerWerten (EW) ausgelegt und nimmt in Spitzenzeiten bis ca. 47.000 EW auf. Im Winter sinkt der Wert trotz einer gemeldeten Zahl von rund 6100 Norderneyern selten unter 12.000 EW, was an der speziellen Situation der Ferienregion mit vielen Hotels, Kliniken und Ferienhäusern liegen mag.
Nach der üblichen mechanischen Klärstufe (großer Rechen, Sand und Fettabscheidung) wird das Abwasser in bis zu drei Belebungsbecken geleitet, wo es von einigen Milliarden freischwimmenden Angestellten der Stadtwerke (neuerdings: "Wirtschaftsbetriebe der Stadt" ) biologisch bearbeitet wird. 5 bezahlte Mitarbeiter halten sie rund um die Uhr mit viel Sauerstoff, Liebe und Aufmerksamkeit bei Laune. In drei Nachklärbecken setzt sich dann das Substrat ab, während das mittlerweile klare (und trinkbare!) Wasser in drei Schönungsteiche im Vogelschutzgebiet fließt, von wo es ins Wattenmeer abgegeben wird. Auch der Klärschlamm wird wiederverwertet: Er wird in neun großen Beeten rund acht Jahre lang getrocknet (ca. 25.000 m3p.a. , 98% Wasseranteil!) und das Substrat (knapp 10 Prozent des ursprünglichen Volumens) u.a. im Landschaftsbau verwandt.
Unsere alte Mülldeponie, gleich gegenüber der Kläranlage (der sog. Schietlecht) ist geschlossen; der Müll wird in Container gepreßt und mit einem ehemaligen Landungsboot der Bundesmarine zum Festland befördert, wo sich die Hager über unsere Abfälle freuen. Abfall ist teuer - viel Abfall ist sehr teuer; daher eine Bitte: vermeiden Sie wo möglich Abfälle oder trennen Sie sie, d.h. ab in die gelben Säcke, Tonnen, Glas- und Papiercontainer.
Auf dem Gelände der ehemaligen Deponie befindet sich heute ein städtisches Recycling-Zentrum, das Bauschutt verwertet und die Kompostierung biologischer Abfälle übernimmt. Die Kleingärtner können hier ihre Gartenabfälle abgeben. Da unser Sandboden sehr nährstoffarm ist, besteht für guten Humus immer Bedarf.